Tag 05: Lerwick/Shetland Inseln und Fahrt Richtung Island
03.07.2007:
Bereits um 5Uhr morgens tauchten die Shetland Inseln am Horizont auf. Allerdings waren sie noch in Wolken gehüllt, aber ich hoffte, dass wir wieder mit Sonne einlaufen würden. Als wir näher kommen, kann man einen Berg erkennen, der aussieht wie der riesige Krater eines Vulkans sowie steil abfallende Klippen. Kurz vor 6Uhr biegen wir in eine Bucht ein und passieren den wunderschönen weißen Leuchtturm von Bressay und später einen riesigen Friedhof mit Blick aufs Wasser - auf mich sowie andere Frühaufsteher wirkt das irgendwie komisch.
Bereits um 6.40Uhr hat Maxim Gorki ihre Anker gesetzt und ich schaue auf eine kleine schottische Stadt. Lerwick - übersetzt heißt dies Schlamm-Bucht. Rund ein Drittel der Bevölkerung (ca. 7.500) der Shetland Inseln leben in der Hauptstadt. Es ist schon beeindruckend die engen Gassen und gedrungen Häuser vom Schiff aus zu sehen. Im kleinen Fischereihafen sind viele Boote zu sehen - darunter auch ein Wikingerschiff.
Für den heutigen Tag habe ich mich für die Inselrundfahrt entschieden, um die Shetlands in der Kürze der Zeit kennen zulernen. Da mein Ausflug erst um 9.40Uhr beginnen sollte und wir zudem mal wieder eher da waren als geplant, nahm ich gleich das allererste Tenderboot zum Land. Auf dieser Fahrt kam ich in Kontakt mit Herrn Niemann, der früher als Ingenieur auf der TS Hamburg gearbeitet hat.
Ich ging zunächst zur Touristen-Information, um Postkarten von Lerwick zu kaufen, die es an Bord leider nicht gab. Dabei erzählte mir die Bedienung, dass unsere Ankunft bereits im Lokalradio verkündet wurde, weil Maxim Gorki seit 7 Jahren mal wieder die Shetlands besucht. Unglaublich und so war es nicht verwunderlich, dass ich einige Einheimische mit einer Kamera beobachtet habe, wie sie Maxim fotografierten.
Die Veröffentlichung der beiden Bilder erfolgt mit Genehmigung von Richard Paton, Lerwick.
Ich besichtigte das Fort Charlotte, das Rathaus, die St. Olaf's Hall (die einzige Kirche die ich kenne, die ein blaues Dach hat) sowie die wunderschöne Innenstadt und den Hafen. Danach ging es in den Bus und die Fahrt führte uns an grünen Wiesen, auf denen Schafe und Shetland Ponies herum liefen sowie tiefblauen ins Land eingefassten Seen vorbei.
Der erste Stopp galt der Ortschaft Scalloway, die bis ins 18.Jahrhundert die Hauptstadt war ehe sie von Lerwick in dieser Funktion abgelöst wurde. Hier besichtigten wir das Castle, welches bei der Sonne irgendwie romantisch wirkte, aber sicherlich wie in Schottland häufiger bei Sturm und Nebel richtig gespenstisch aussehen kann. Danach geht's durch das Tingwall-Tal, in welchem während der altnordischen Zeit das alljährliche Parlament abgehalten wurde. Anschließend kommen wir nach Whiteness und Weisdale. Hinter Weisdale befindet sich die Farm von Kergord. Dort ist der einzige Ort auf den Shetlands, wo große Bäume wachsen. Und dann befinden wir uns schon wieder auf dem Rückweg nach Lerwick.
Um 14Uhr verlassen wir die kargen Shetland Inseln und nehmen Kurs auf Island.
Am späten Nachmittag gehe ich ins Maxim Theater zu dem Vortrag von Herrn Laukötter der mit "Wunderwelt der Arktis" betitelt ist. Nach 45 Minuten sitze ich wie viele andere Zuhörer völlig begeistert in meinem Sitz und applaudiere begeistert. Der Vortrag war fantastisch - wunderschöne Bilder aus Spitzbergen verbunden mit Zitaten von Inuit bzw. Abenteurern. Ich bin schon so gespannt auf die weiteren Berichte von Herrn Laukötter - super!!!
Am Abend sitze ich wieder im Musiksalon und lausche verzückt den Klängen von Hans-Jürgen Pincus (http://www.pincusklassik.de) auf seiner Flöte. Der Abend ist mit dem Titel "Eine kleine Nachtmusik" überschrieben. Aber was wir zu hören bekamen war atemberaubend. Während Maxim mit 17Kn Island entgegen rauscht, bekam ich eine Gänsehaut nach der anderen. Stücke wie der Bolero, Mozarts kleine Nachtmusik sowie Walzer auf der Flöte dargeboten von einem Meister seines Faches. Einfach nur hervorragend. Beschwingt ging ich dann zur Black & White Party und ließ dort den wunderschönen Tag ausklingen.