Tag 06: Fahrt nach Island (Seetag)
04.07.2007:
Ein gemütlicher Tag auf See begann für mich mit einem ausgiebigen Frühstück sowie einem Spaziergang an Deck. Dort bot sich mir ein leicht windiges Wetter (Windstärke 5, Seestärke 5) sowie ein Himmel voller grauer Wolken. Egal, dachte ich, wenn die Sonne auf Island wieder da ist, kann sie hier ruhig pausieren.
Um 10Uhr fand ein weiterer interessanter Vortrag von Herrn Laukötter diesmal zum Thema "Island und Jan Mayen" statt. Danach bin ich zur Neptun-Bar zum Frühschoppen gegangen. Es ist schon erstaunlich, was ein Kreuzfahrer für einen Appetit hat - um 9Uhr gefrühstückt und nun schon wieder essen. Aber bei der musikalischen Begleitung durch die Bordband Kalinka bekomme selbst ich schon wieder so ein leichtes Hungergefühl, dass ich mich doch in die Schlange einreihe und mir Leberkäse und Kartoffelsalat auf den Teller packen lasse. Anschließend geht es zum Kommunikationstraining mit Gabi Waldow.
Den Rest des Tages entspannte ich beim Lesen meines Buch in der Rossia Lounge oder beim Stehen an Deck, um auf das unendlich weite Meer zu schauen. Dabei entdeckte ich den Luftausstoß zweier Wale auf der spiegelglatten See sowie 3 Schweinswale. Was für ein wunderschöner Anblick. Später tauchten wie aus dem Nichts fünf Möwen auf und folgten unserem Kielwasser. Es ist schon beeindruckend welche gewagten Flugmanöver die Vögel können, wenn sie sich im Sturzflug um unser Heck bewegen.
16.30Uhr habe ich mit unserem Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka, Thomas Laukötter, Bernd sowie 4 anderen Passagieren auf dem Sportdeck Volleyball gespielt. Es war ein packendes Match und Herr Gruschka ist ja so wahnsinnig ehrgeizig und hat sich voll geärgert, als seine Mannschaft die ersten beiden Sätze verloren hat. Am Ende stand es 3:2 für meine Mannschaft.
Das Highlight dieses Tages war aber die Passage der Westmännerinseln. Gegen 22Uhr riss wie durch ein Wunder der Himmel plötzlich auf und ließ den Blick auf die Inselgruppe zu. In einem Sonnenuntergang der schöner auf See nicht sein kann, sahen wir an Steuerbord Heimaey sowie vier weitere kleine Felseninseln. Die Hauptinsel war weiterhin in tiefhängende Wolken gehüllt, aber das wie golden wirkende Surtsey lag frei. Mit einer reduzierten Geschwindigkeit von 13,4 Kn sowie im Abstand von 2,6 sm passierten wir den aus 14 Inseln, 30 Schären sowie 30 Felsen bestehenden vulkanisch geprägten Archipel.
