Tag 9: Batumi

22. Oktober 2008                                        

In der Nacht hieß es die Uhren abermals eine Stunde zurückstellen. Um 7.10Uhr kam der Lotse an Bord und vor dem Bug breitete sich vor einem bergigen Hintergrund bereits die beleuchtete Silhouette der Stadt aus.

Batumi hat etwa 120.00 Einwohner und liegt auf einer flachen Halbinsel nahe der Mündung des Flusses Çoruh. Die Stadt wird von Bergen des Kleinen Kaukasus eingeschlossen. Die Stadt hat eine wechselvolle Geschichte zu bieten: Als griechische Kolonie Batis gegründet, wurde sie im 17. Jahrhundert vom osmanischen Reich annektiert und 1873 Russland angegliedert. 1918 fiel sie an die Türkei, um 1921 zu Sowjetrussland zu gehören.

Kurz vor 8Uhr erreichte TS Maxim Gorkiy die Pier, die für Passanten in keinster Weise ISPS-entsprechend abgeschirmt war. Auch ließen sich die Angler in keinster Weise stören. Selbst unsere Festmacherleinen konnten sie nur kurzzeitig von ihrem Platz vertreiben. Es herrschte wirklich ein ungewöhnliches Treiben: eine alte Frau fegte mittels Strohbesen die Pier, Autos hupten beim vorbeifahren und die Leute schauten freundlich zu uns. Das ist nun Georgien - das Land in dem bis vor kurzem gekämpft wurde nahe der Hauptstadt Tiflis und dessen Besuch bis vor kurzem nicht sicher war. 

Da ich die Stadt auf eigene Faust erkunden wollte, konnte ich ohne Zeitdruck Frühstücken und mich dann auf Entdeckungsreise durch Batumi begeben, welches mir im nachhinein betracht sehr gut gefallen hat. Anfangs war es noch etwas bedeckt, aber zum Mittag hin, strahlte die Sonne vom blauen Himmel und die Temperaturen stiegen von anfangs 16° auf 21°C.

Als ich die Gangway hinab ging, erstreckte ich vor der Pier ein großer Grünstreifen mit Palmen, die ich hier nicht unbedingt erwartet hätte. Aber das subtropisch-warme Klima sorgt für ein gutes Wachstum, so dass ich auch Zypressen, Magnolien, Oleander, Zitronen- und Orangenbäume sehe.

Zu Fuß ging ich weiter in Richtung der Strandpromenade, die ich beim Einlaufen gesehen hatte. Ich passierte das Gebäude der Port Authority, welches gut sichtbar im sowjetischen Baustil errichtet wurde.

Kurz darauf passierte ich das Ilya Chavchavadze State Drama Theater (635 Sitze und Architekt Teplitski)  in der Rustaveli Ave. In der Mitte des Platzes steht ein Monumentes des Namensgebers. Das Theater wirkt wie die Verkleinerung des berühmten "Bolschoi Theaters".

 

Da die Straßen der Innenstadt wie auf einem Schachbrett angeordnet sind, gelange ich nach einer Rechtsbiegung bereits zum Batumi Sea Side Park, der bereits 1884 eröffnet wurde und damals eine Länge von 800m besaß. Er verlief vom Stadion bis zum Hotel Intourist.  Heute sind es knapp 40ha und den Primosky Boulevard kann man 4km entlang schlendern.

Am eigentliche Eingang des Parks findet man Wasserspielen, die bei Nacht beleuchtet zur Musik ein besonderes Highlight dieses Ortes darstellen. Jung und alt tanzt hier in lauen Sommernächten.

Ein weiterer Höhepunkt, den man nicht unbedingt hier in Georgien vermutet, ist die 1934 errichtete griechische Kolonade.

Weitere Eindrücke des wunderschönen Parks, in dem ich sicherlich die meiste Zeit meines Aufenthaltes hier in Batumi gewesen bin.

nächste Seite: Batumi, Georgien

zurück zur Startseite