Das Sümela Kloster (Meryam Ana Manastırı) zählt zu den bedeutendsten heiligen Orte der orthodoxen Kirche in Anatolien. Die Gründung des Klosters im Jahre 385 n. Chr. zur Zeit des byzantinischen Kaisers Thedosius ist auf zwei aus Athen kommende Mönche namens Barnabas und Sophronio zurückzuführen. Sie sollen der Sage nach eine vom Evangelisten Lukas gemalte heilige Ikone der Heiligen Mutter Maria, die nach dessen Tod von zwei Engeln ins Gebirge gebracht wurde, in der Felsenhöhle entdeckt haben.
Auf einer engen und steilen Treppe steigt man zum Kloster hinauf. Oben wird es von Wachhäuschen flankiert und die Treppe wieder hinab geht es in den Innenhof. Die Klosteranlage besteht aus einer in Felsen gehauenen Kirche, einigen Kapellen, der Küche, mehreren Mönchzellen, dem Gasthaus, der Bibliothek und einem Brunnen, dessen Wasser als wundertätig galt.
640 wurde das Kloster durch einen Brand zerstört und anschließend durch den Mönch Christophoros wieder aufgebaut. Eine erneute Zerstörung ereignete sich im 12. Jahrhundert durch Räubern, die auf der Suche nach der Ikone waren. Auch nach der Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1461 blieb das Kloster bestehen und entwickelte sich zu einem wichtigen Wallfahrtsort.
Sein heutiges Aussehen erhielt das Kloster im 19. Jahrhundert, als Gebäude mit Mönchzellen vor die eigentliche Felsenkirche gebaut wurden. Die Mönche verließen das Kloster nach dem ersten Weltkrieg etwa 1922. Nach einem verheerenden Brand 1930 immer weiter, bis es 1972 von der türkischen Regierung als Nationalerbe unter Schutz gestellt wurde und Besuchern offen steht.
Die Fresken aus dem 14. Jahrhundert sind an den Innenwänden der Felsenkirche und der angrenzenden Kapelle zu sehen. Die Außenfresken stammen aus dem frühen 18. JH und geben Szenen des Alten und Neuen Testaments wieder. Leider sind die Fresken stark beschädigt - religiöse Fanatiker und moderne Touristen trugen zur weiteren Zerstörung bei. Die Stadtverwaltung von Trabzon bemüht sich mittlerweile um die Restaurierung der Anlage.
Nach ausreichender Zeit zur Besichtigung machte ich mich auf dem Rückweg und schon unterwegs beschloss ich, auf den Shuttle-Bus zu verzichten und bis zum Hotel zu Fuß zu gehen. Ich wollte laufen und zwar durch den herrlich grünen Wald, vorbei an kleinen Wasserfällen immer talabwärts begleitet von rauschendem Wasser des Baches Altindere und Vogelgezwitscher. Wer Zeit hat, sollte dies auch machen.
Nach etwa 45 Minuten (vom Kloster aus gerechnet) um 14.15Uhr kam das Hotel in Sicht.
Hier hatte ich noch genügend Zeit, um mit Kenan unserem Reiseleiter ein Glas türkischen Tee zu trinken und zu plaudern.
Mit unserem Reisebus ging es in 45 Minuten zurück nach Trabzon (16.15Uhr), um dort die kleine Hagia Sofia (Ayasofya Müzesi) zu besichtigen, die das bedeutendste historische Baudenkmal dieser geschichtsträchtigen Stadt nicht nur aufgrund der berühmten Fresken im Inneren.
Die Hagia Sophia gehört zu den wichtigsten hochmittelalterlichen byzantinischen Bauwerken und der Bau erhebt sich über einem kreuzförmigen Grundriss. Den Hauptraum und die Querschiffe betritt man durch große, dreibögige Portale. Der durch Rundbogenfenster durchbrochene Turm wird durch eine Kuppel abgeschlossen.
Wie der Name schon vermuten lässt, orientierte sich der Bauherr Manuel I, der von 1238 bis 1263 regierte, am gleichnamigen Gotteshaus in Konstantinopel. Im Innern der Kirche konnten wir rund 55 Fresken aus den 1260er Jahren bewundern.
Der freistehende Campanile wurde 1443 hinzugefügt und zeugt von den venezianischen Einflüssen im Schwarzmeer-Raum.
17.30Uhr kehrten wir zurück zur Maxim und damit ging ein schöner Tagesausflug zu Ende. Bis zum Auslaufen hatte ich noch genügend Zeit, so dass ich mich an die Pier setzte und den Moment genoss.
Als ich zurück an Bord ging, lag die Küchencrew mit dem Abendessen bereits in den Startlöchern.