Tag 2: Atlasova, Kurlien

11.06.2014                      Tagesprogramm       Willkommens-Abendessen           

Die ganze Nacht hindurch ging es immer gen Süden und gegen 9.30 Uhr bogen wir in die Kurilenstraße ein. Es herrschte ein leichter Seenebel und eine Außentemperatur von 8°C. Das Wasser war 6°C kühl und der Wind wehte aus NW mit 5-6. Bisher haben wir 163sm zurückgeleget und bis zum Ziel liegen noch 50sm vor uns.

Первый Курильский пролив - die Kurlienstraße ist eine 12,4km breite Meerende, die die Südspitze Kamtschatkas - Kap Lopatka - von der nordöstlichsten Kurileninsel Shumshu trennt. Sie stellt die Verbindung zwischen dem Ochotskischen Meer und dem Pazifischen Ozean dar.

Das Kap Lopatka (мыс Лопатка) liegt 11km nördlich von Shumshu. Der Leuchtturm hat eine Höhe von 24m und liegt 73m über dem Meeresspiegel. sein Licht reicht 17nm weit.

Der Name wurde vom ersten Entdecker C. Krasheninnikov 1755 gegeben. Übersetzt bedeutet "lopatka" Kelle bzw. Schulterblatt. Das Kap bildet die südliche Grenze der Itelmenen - den Ureinwohnern Kamtschatkas. Während des Krieges mit Japan wurden 1945 Küstenbatterien zur Verteidigung der Truppen auf Shumshu gebaut und eingesetzt.

Um 10Uhr ging es in die Lounge. Hier wurden uns die Lektoren und das Hapag Lloyd Reiseleiter-Team vorgestellt.

Der Kapitän Gehrke höchstpersönlich erklärte unsere Reiseroute und stellte sein Team der wichtigsten Offiziere vor. Weiterhin übernahm er vertretungsweise die Zodiac-Einweisung, da der Chief Officer unter massiven Rückenproblemen litt.

Unsere ersten Ziele sind die Kurilen-Inseln (Курильские острова). Es handelt sich um eine ca. 1.200 km lange Inselkette mit mehr als 30 Inseln vulkanischen Urspungs.

1643 erreichte der Holländer Maarten gerritszoon de Vries die Kurilen. 1697 entdeckte eine russische Expedition unter Wladimir Atlassow von Kamtschatka aus die nördlichen Kurilen. Die damaligen Ureinwohner Ainu lebten auf den Inseln vom Fischfang, der Jagd und vom Handel bis hinauf zu den Aleuten. Der Name der Inselgruppe stammt vom russischen Begriff kurit (rauchen) ab, welches vermutlich auf Grund der vielen rauchenden Vulkanschlote so genannt wurde. Von 68 Vulkanden sind heute noch 36 aktiv und im Bereich des Inselbogens befinden sich 98 submarine Vulkane.

Mit dem Vertrag von Sankt Petersburg 1875 wurde die Inselgruppe an Japan abgetreten, allerdings erfolgte im zweiten Weltkrieg die Besetzung durch Russland.

Unser erstes Ziel ist die Insel Atlasova (остров Атласова bzw. jap. Oyakoba) - genauer gesagt die Baklan Bay.

Die Insel wurde am Ende des 17. Jhd. bzw. beginnenden 18. Jhd. durch russische Entdecker gefunden und alaid ujakuscach (großer Stein) genannt. 1952 wurd edie Insel in Erinnerung an den sibirischen Kosaken und Entdecker Vladimir Atlasov umbenannt. Er führte 1697-1699 eine Kamtschatka-Expedition durch und teilte dies 1700 dem Zar Peter dem Großen mit.

Die Spitze des Vulkan Alaid 2.339m war sogar mit Seenebel gut zu sehen. Es ist der Kegel eines submarinen Vulkans.

Mit dem Tenderboot ging es an Land der 119km² großen Insel und 1,5h standen uns zu Entdeckungen zur Verfügung.

 

Der Strand ist voller schwarzer Vulkanasche, die vom Stratovulkan Alaid stammt.

Steil aufragende Aschehügel sind während der Jahre durch die Erosion in ihre heutige Form gebracht worden.

Heute wird die Insel nur noch von Tieren besiedelt. Aber während der Stalinzeit bis 1953 befand sich ein Gefangenenlager für bis zu 600 Frauen auf der Insel. 

Weitere Eindrücke:

Fingerkraut (Potentilla) und Strand-Platterbse (Lathyrus japonicus)

 

Der Leuchtturm namens Poluostrov Vladimira ist 6m hoch und seit etwa Mitte 1980 nicht mehr aktiv.

Auf der Insel finden sich Ruinen einer ehemaligen Fischfabrik, die 1981 im Zuge einer Eruption des Alaid aufgegeben wurde.




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