Tag 16: Port Lockroy

28.02.2013                                       Tagesprogramm  

Gegen 6Uhr sind wir in die Bismarck-Straße eingefahren. Diese Meerenge liegt nördlich des Grahamlandes zwischen den Biscoe-Inseln und der Anvers-Insel. Den Namen (nach dem Reichsgründer Otto von Bismarck) bekam sie von Kapitän Eduard Dallmann während einer Forschungsreise 1873/74.  

Draußen wehte ein starker Wind.

Das Ziel des heutigen Tages ist der Naturhafen von Port Lockroy sowie die gleichnamige Station. Dieser befindet sich an der Westküste der Wiencke-Insel (Palmer-Archipel) westlich der Antarktischen Halbinsel. Über den Neumeyer Kanal gelangt man hier her.

Heute hängen die Wolken besonders tief, aber trotzdem kann man schnee- und eisbedeckte Bergflanken erkennen.

Gegen 7.30Uhr biegen wir ab und nehmen Kurs auf die Goudier-Insel (64°49'S, 63°29'W), die im Port Lockroy liegt.

In der Bucht treiben Eisbrocken und wir fahren langsam hinein.

Zwei Segelschiffen begegnen wir, die anscheinend die Nacht in der geschützen Bucht vor Anker lagen.

Die Bucht wird an zwei Seiten durch Gletscher und an der dritten Seite durch eine langgestreckte Insel begrenzt.

Eine französische Antarktisexpedition (1903-1905) entdeckte die Insel und wurde zunächst für Walfang und später für das Britische Militär genutzt. Der Name Port Lockroy stammt von dem französischen Politiker Edourard Lockroy und wurde von Jean-Baptiste Charcot der Insel gegeben.

Die Forschungsstation namens Station A auf der Goudier-Insel wurde 1944 gegründet und 1962 geschlossen. 1996 fand eine Renovierung statt. Heute diesen die Gebäude als Museum und südlichstes Postamt der Welt. Außerdem werden auf der Insel die Auswirkungen des Tourismuns auf die Pinguine wissenschaftlich untersucht. Maximal drei Kreuzfahrtschiffe mit jeweils maximal 500 Passagieren dürfen anlegen und auf bestimmten Pfaden gehen. Der größte Teil ist nur den Pinguinen vorbehalten. Erste Ergebnisse zeigen eine positive Bilanz, da die Menschen die Raubmöwen vom jagen abhalten.

Die Ausbootungen der ersten beiden Gruppen gingen wie geplant von statten. Aber leider nahm der wind und damit der wellengang zu, so dass der Landgang abgebrochen werden musste. Ich war ehrlich gesagt total enttäuscht, da 27 Postkarten nun ohne Antarktisstempel aus Ushuaia verschickt werden mußten. Ich glaube es gibt kaum etwas schlimmeres als das ein Teil der Passagiere den für mich wichtigsten Landgang absolvieren konnte und die andere Hälfte nicht. In meiner Kabine weinte ich hemmungslos vor Enttäuschung...

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