Beim Verlassen der Paradise Bucht gibt es noch einen schönen letzten Blick auf  die Station Almirante Brown und den Gletscher,

Wir setzen unsere Fahrt fort. Durch den kaum sichtbaren Lemaire Kanal auf Grund der heftigen Schneefälle geht es zu Petermann Island. Die 1,5km langgezogene Insel liegt südlich des Palmer Archipels sowie nördlich der argentinischen Inseln. Vom antarktischen Festland ist sie durch die schmale Penolastraße, die die Fortsetzung des Lemaire Kanals darstellt, getrennt.

 

 

Die Seekarte zeigt uns, dass wir direkt vor Petermann (65° 10'S, 64° 10'W) liegen. Die 2km² große Insel wurde 1874 vom deutschen Walfänger Eduard Dallmann entdeckt und nach dem Geographen und Kartographen August Petermann benannt. Die argentinische Groussac-Hütte wurde 1955 aufgestellt und wird nun durch die Mitglieder der ukrainischen Vernadsky-Station instandgehalten.

Ein Blick aus dem Fenster sagt uns...

... viele Pinguine, aber auch sehr viel Schnee von unten und von oben sowie stürmischer Wind. Die Esels- und Adeliepinguinkolonien können wir nur im Schneetreiben sehen.

Der Expeditionsleiter entscheidet gemeinsam mit dem Kapitän, dass diese Anlandung gestrichen wird. Stattdessen wenden wir und hoffen, dass der Lemaire Kanal besseres Wetter zu bieten hat und uns eine spektakuläte Passage gewährt. Die erste Durchfahrt habe ich ja unter der warmen Dusche und beim Nachmittagsschläfchen verbracht.

Der Lemaire Kanal ist eine Meerenge zwischen der antarktischen Halbinsel und der 8km langen Booth-Insel. Die Meerenge ist ebenfalls vom deutschen Kapitän Dallmann um 1873 entdeckt worden. Den Namen erhielt der kanal 1898 von der Belgica-Expedition durch Adrien de Gerlache. Er widmete dem belgischen Afrikaforscher und Distrikt-Kommissar in Belgisch-Kongo Lemaire diesen Seeweg.

Diesmal haben wir Glück mit dem Wetter und können den ca. 11km langen Wasserweg mit seinen bis 1.000m hohen Bergen genießen.

Die engste Stelle hat eine Breite von 720m. Oft ist der Kanal durch Eisberge verstopft. Zwischenzeitlich beginnt das Abendessen, so dass wir die Durchfahrt beim Dinner an den großen Fenstern genießen können. Es hält mich allerdings nicht ab, nach jedem Gang raus an Deck zu gehen und zu fotographieren.

Um 19.45Uhr wenden wir an in etwa der Mitte des Lamaire Kanals. Hier öffnet sich Deloncle Bay (65° 5'S, 63° 56'W) und wir haben genügend Platz zum wenden, wieder Richtung Süden zu fahren - Lemaire mal drei.

Gegen 20.30Uhr passieren wir Petermann Island mit besserer Sicht.

Wir lassen den Abend bei Pianomusik in der Lounge ausklingen und genießen das Lichtspiel am Himmel.

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