Tag 12: Antarktischer Sund

24.02.2013                                       Tagesprogramm  

Ein Blick aus dem Bullauge sagte mir, dass es sich heute lohnen würde, früh aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu fotographieren. Also stand ich pünktlich um 5.30Uhr an Deck und bewunderte das klare Wetter und die rot angestrahlten schneebedeckten Berge. Ein Moment des Friedens und der Ruhe den man gern festhalten möchte.

Wir fuhren unserem heutigen Ziel langsam entgegen. Wobei ich den Blick von den Eisbergen kaum lassen konnte.

Heute sollten wir endlich unsere Füsse auf das antarktische Festland setzen, denn unser Ziel Brown Bluff (63° 32'S, 56° 55' W) ist der höchste Berg auf der Tabarin Halbinsel, die Teil der Nordspitze der antarktischen Halbinsel ist.

 Quelle:  http://www.ats.aq/siteguidelines/documents/Brown_e.pdf

Eigentlich ist Brown Bluff (Braune Klippe) ein Tafeleisberg, der etwa 13km südöstlich von Hope Bay und etwa 8km westlich der Jonassen-Inseln liegt. Auf Grund des Aussehens können geologen schließen, dass der 745m hohe Berg etwa eine Million Jahre alt ist und auf Grund der steilen Wände zusammen mit einem flachen Plateau der Lavaaustritt unter einem Gletscher oder Eisschild erfolgte. Der Berg selbst besteht aus Tuffgestein und ist teil eines ehemaligen Schildvulkanes mit einem Durchmesser von 20 bis 40km.

Die unterschiedlichen Färbungen der horizontalen Bänder geben einzelne Ausbruchsphasen wieder. Aber ehrlich gesagt, erinnert mich dieses eher an ein Reptil.

Um 7.30Uhr wurde der Anker herabgelassen und da wir in einer späteren Ausschiffungsgruppe waren, konnten wir sehen, wie schnell sich das Wetter ändert. Nebelschwaden zogen auf und wieder ab. Die Luft war 2^C warm und das Wasser hatte eine Temperatur von -1°C.

Um 9.30Uhr ist es dann so weit, dass wir anlanden können. Uns wird erklärt, dass auf Grund des Windes und der Wellen eine Anlandung häufig schwierig ist.

Unser Fahrer muss das Zodiac um Eisbrocken herum manövrieren und der Nebel scheint auch zuzunehmen.

 

 

Am Strand sind viele Findlinge mit einer gelblichen färbung zu sehen, d.h. die Tuffe haben einen hohen Gehalt an Kristallwasser und sind somit ein weiterer Beweis für subglaziale Ausbrüche.

Hier wohnen auch unzählige Eselspinguine.

Weitere Einzelbilder der Eselspinguine.

 

Auch hier kann man eindrucksvoll die Mauser der putzigen Tiere beobachten.

Je länger wir hier waren, desto deutlicher wurde der starke Tidenhub, welcher nun kleinere Eisberge stranden ließ und vor dem Strand ein Riff zum Vorschein kommen ließ.

 

Junge Pinguine trainierten am Strand ihre bergsteigerischen Fähigkeiten und warteten auf die Rückkehr der Altvögel mit dem Frühstück.

Ich freute mich riesig, dass ich noch einen Adeliepinguin entdecken konnte.

Auch konnten wir uns glücklich schätzen, eine Dominikanermöwe (Kep Gull) und Küken zu sehen. Diese Möwenart (58cm lang und Flügelspannweite von 125cm) ist die einzigste ihrer Art, die auf der antarktischen Halbinsel brütet. Die Jungen schlüpfen nach einer Brutzeit von vier Wochen und sind bereits nach weiteren sechs bis acht Wochen flügge.

Das war einmal ein Pinguin.

Nach etwa 40Minuten hieß es auch für uns Abschied zu nehmen von Brown Bluff und seinen Bewohnern.

Wie weit die Ebbe in so kurzer Zeit fortgeschritten ist, beeindruckte uns gewaltig.

Der Landungspunkt musste etwa 10 bis 15m weiter seewärts verlegt werden.

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