KRONPRINZ WILHELM ( 1901 - 1923 )
Reederei: Norddeutscher Lloyd
Werft: Vulcan Werft, Stettin
Tonnage: 14908 BRT
Stapellauf: 30.03.1901
Länge: 202,50m
Breite: 20,20m
Jungfernfahrt: 17.09.1901
Namen: USS Von Steuben
Die Kronprinz Wilhelm besaß vier Schornsteine, die in Paaren angeordnet waren, zwei Masten und eine Geschwindigkeit von 22Kn. An Bord fanden 367 1.Klasse, 340 2.Klasse und 1054 3.Klasse Passagiere platz. Die Kronprinz Wilhelm lief am 30. März 1901. Sie war der Kaiser Wilhelm der Große verblüffend ähnlich. Am 17. September 1901 brach die Kronprinz Wilhelm zu ihrer Jungfernfahrt von Bremerhaven nach New York auf.
Im September 1902 gelang es der Kronprinz Wilhelm auf der Ost-West-Route mit 23,09 Knoten den Rekord der Deutschland zu brechen (5 Tage 11 Stunden 57 Minuten).
Im Frühjahr 1902 rammte sie im dichten Nebel den britischen Frachter Robert Ingham, der sank und zwei Menschenleben forderte. Am 8. Oktober kollidierte sie mit dem Zerstörer HMS Wizard, der schwere Schäden erlitt während die Kronprinz Wilhelm glimpflich davon kam.
Bis August 1914 blieb die Kronprinz Wilhelm auf der Route Bremerhaven New York. Ihre letzte Bremen-Southampton-New York Reise begann am 21.Juli 1914. Am 3. August 1914 verließ das Schiff New York und traf wenige Tage später nahe der Bahamas mit dem deutschen Kreuzer Karlsruhe zusammen. Innerhalb von zwei Tagen wurde die Kronprinz Wilhelm in einen Hilfskreuzer umgerüstet und erhielt neben militärischer Ausrüstung u. a. auch zwei Kanonen mit 88 mm Geschützen. Von nun an sollte die Kronprinz Wilhelm unter dem Kommando von Kapitänleutnant Thierfelder die Handelsblockade gegen England im südlichen Atlantik aufrechterhalten.
Am 7. September stellte die Kronprinz Wilhelm den britischen Dampfer Indian Prince, der von Rio de Janeiro nach New York unterwegs war. Die gesamte Ladung wurde an Bord des deutschen Schiffes transferiert und danach wurde die Indian Prince versenkt. Da die Kronprinz Wilhelm keine fremden Häfen anlaufen durfte, war sie darauf angewiesen, Vorräte und Kohle von feindlichen Schiffen zu kapern.
Ende November 1914 traf die Kronprinz Wilhelm mit dem deutschen Dampfer Sierra Cordoba zusammen und erhielt von ihm Vorräte. Im Austausch wurden alle bisher gemachten Kriegsgefangenen an Bord der Sierra Cordoba und anschließend nach Montevideo gebracht. Nach acht Monaten auf See hatte die Kronprinz Wilhelm 14 feindliche Schiffe mit einer Gesamttonnage von über 58.000 BRT versenkt.
Am 10. April 1915 befand sich die Kronprinz Wilhelm nur knappe 60 Meilen vor der Küste Virginias. Da feindliche Kreuzer diese Gewässer patrouillierten, fuhr die verdunkelte Kronprinz Wilhelm nachts mit voller Kraft in die Chesapeake Bay und nach Newport.
Die Kronprinz Wilhelm verblieb die kommenden zwei Jahre in Newport. 1917 traten die USA auf alliierter Seite in den Ersten Weltkrieg ein und alle deutschen Schiffe in US-Häfen wurden interniert. Umbenannt in USS Von Steuben wurde die Ex-Kronprinz Wilhelm in einen Truppentransporter umgebaut und ab 9. Juni 1917 in den Dienst der US-Kriegsmarine gestellt. Auf ihrer ersten Reise kollidierte sie mit der Kaiser Wilhelm II, die inzwischen in Agamemnon umgetauft worden war und ebenfalls als Truppentransporter diente.
Bis zum 13.Oktober 1919 wurde die Von Steuben als Truppentransporter zwischen Frankreich und den USA eingesetzt. Danach wurde sie dem US Shipping Board übergeben. Zusammen mir der Kronprinzessin Cecilie wurde sie aufgelegt und 1923 bei der Boston Metal Company abgewrackt.