SPREE ( 1890 - 1905 )
Reederei: Norddeutscher Lloyd
Werft: AG Vulcan, Stettin
Tonnage: 6963 BRT
Stapellauf: 17.05.1890
Länge: 138,90m
Breite: 15,50m
Jungfernfahrt: 11.10.1890
Namen: Kaiserin Maria Theresia, Ural
Die Spree wurde 1890 von der Vulcan Werft in Stettin für den NDL gebaut. Das Schiff besaß zwei Schornsteine, drei Masten sowie eine Geschwindigkeit von 18Kn. Beherbergen konnte die Spree 244 1.Klasse, 122 2.Klasse sowie 460 3.Klasse Passagiere. Ihr Stapellauf erfolgte am 17.Mai 1890. Von Bremen nach New York via Southampton startete am 11.Oktober 1890 ihre Jungfernfahrt.
Am 18.Dezember 1891 traf sie in mitten des Atlantiks die brennende Abyssinia der Guion Line. Die Spree ließ ihre Rettungsboote zu Wasser und konnte alle 60 Passagiere und Crewmitglieder retten.
Am 26.November 1892 brach ihr Propeller etwa 1000 Meilen von Queenstown entfernt. Manövrierunfähig trieb das mit 750 Passagieren besetzte Schiff im Atlantik, denn es gab noch keinen Funk an Bord. 2 Tage später sichtete man das Schiff Lake Huron der Beaver Line, welches die Spree nach Queenstown in sechs Tagen schleppte. Sie wurde in Milford Haven repariert und kehrte 1893 zurück in den Dienst.
Im Dezember 1895 strandete sie am Warden Ledge in der Nähe von Hurst Castle. Einige Tage später konnte sie endlich nach Deutschland weiter fahren.
Ein Jahr später wurde die Spree auf die Cherbourg - New York Route versetzt, aber im Juli 1897 brach erneut ihr Propeller und sie trieb drei Tage im Atlantik bevor die Maine der Atlantic Transport Line sie fand. Erneut wurde sie nach Southampton geschleppt und dort repariert.
Am 16.November 1897 fand ihre letzte Bremen - New York Reise statt, denn 1899 wurde sie in Stettin komplett überholt. Sie konnte nun 20Kn erreichen und wurde etwas verlängert. Des Weiteren bekam sie drei Schornsteine und zwei Masten. Außerdem wurde sie nun Kaiserin Maria Theresia genannt. Im Juni 1899 waren die Arbeiten abgeschlossen, aber auf dem Weg in die Nordsee strandete sie in der Ostsee und zwei Schlepper sowie zwei deutsche Kriegsschiffe waren nötig, um sie wieder flott zu kriegen. Aber auf dem Weg nach Stettin strandete sie erneut. Diesmal wurden 5 Schlepper und ein Eisbrecher genommen, um sie frei zu schleppen. Am 13.März 1900 fuhr sie zum ersten Mal nach der Reparatur von Bremen nach New York via Southampton.
Sie absolvierte 29 Rundreisen als Kaiserin Maria Theresia – darunter auch sieben Mittelmeer - New York Fahrten. Ihre letzte Nordatlantiküberfahrt von Bremen nach New York begann am 26.September 1903.
Im folgenden Jahr wurde sie an Russland verkauft. Hier wurde sie in einen bewaffneten Kreuzer umgebaut, um im Russisch-Japanischen Krieg eingesetzt zu werden. Von nun an wurde sie auch Ural genannt und im Oktober 1904 verließ sie Kronstadt, um sich der Rozhestvensky Flotte anzuschließen, die auf dem Weg nach Wladiwostok war.
Im Mai 1905 diente die Ural als Späher, der die japanische Flotte zuerst bei Tsushima sichtete. In einem selbstmörderischen Akt kämpfte sie gegen schwere japanische Kriegsschiffe und erlitt durch eine 12-Zoll-Kanone schwere Schäden im Maschinenraum und nach anschließender Torpedierung sank die einst so stolze Spree.