SIERRA SALVADA ( 1912 - 1963 )

Reederei: Norddeutscher Lloyd

Werft: Bremer Vulkan

Tonnage: 8791 BRT

Stapellauf: 05.12.1912

Länge: 139,59m

Breite: 17,10m

Jungfernfahrt: 24.02.1913

Namen: Avaré, Peer Gynt, Neptunia, Oceana, Empire Tarne, Sibir

 

Die Sierra Salvada war der letzte kombinierte Passagier- und Frachtdampfer einer Bauserie der Bremer Vulkan Werft für den NDL. Schwesternschiffe waren die Sierra Cordoba, die Sierra Nevada und die Sierra Ventana.

Am 5.Dezember 1912 lief sie vom Stapel und der NDL stellte sie am 24.Februar 1913 in den Dienst Bremerhaven – Südamerika.

Zu Beginn des ersten Weltkrieges befand sich das Schiff in Rio, wo sie im August 1914 interniert und im Juli 1917 von Brasilien beschlagnahmt wurde. Die brasilianische Regierung stellte das Schiff dem Lloyd Brasileiro zu Verfügung. Als Avaré setzte es die Reederei zwischen Brasilien und Hamburg ein. Am 16.Juni 1922 kenterte sie im Hamburger Hafen nach einer Überholung. Nachdem die brasilianische Reederei das Schiff abgeschrieben hatte, wurde es auf deutsche Rechnung wieder aufgerichtet und repariert.

Im August 1923 kaufte der Kaufmann und Reeder Victor Schuppe aus Berlin das Schiff und stellte es als Peer Gynt für Kreuzfahrten mit einer Kapazität von 284 Passagieren ab Hamburg in Dienst. Da sich der erhoffte Erfolg nicht einstellte, verkaufte er das Schiff 1924 an eine italienische Reederei, die es Neptunia nannte. Das Schiff unternahm vom Sommer 1924 bis Ende 1926 Orient- und Mittelmeerkreuzfahrten. 

1927 erwarb die HAPAG die ehemalige Sierra Salvada und brachte sie als Oceana, als ihr erstes spezielles Kreuzfahrtschiff der Nachkriegszeit, für Touristenfahrten ans Mittelmeer, in den Orient sowie in die Ostsee zum Einsatz.

Die Oceana begann am 17.Januar 1928 ihre erste Reise unter der HAPAG Flagge ins Mittelmeer.

Die Oceana hatte, wie seit 1927 bereits die Lützow vom Lloyd, ein Junkers-Flugzeug an Bord, mit dem die Passagiere Rundflüge in den Anlaufhäfen unternehmen konnten.

Auf einer Orientreise lief sie am 19.März 1930 vor Istanbul auf Grund, aber konnte einige Tage später die reise fortsetzen.

1934 charterte die DAF das für ihre Zwecke geeignete Schiff und setzte sie als KdF-Dampfer ein. Die ersten 5-Tage Reisen nach Norwegen fanden ab Sommer 1934 mit 720 Urlaubern und 220 Besatzungsmitgliedern statt.

Im 2.Weltkrieg diente es als Wohnschiff für die deutsche Kriegsmarine in Gotenhafen. Mit Marinesoldaten und über 1000 Flüchtlingen an Bord gelangte die Oceana am 31.Januar 1945 in die westliche Ostsee, wo sie unbeschadet die letzten Wirren des Krieges überstand.

Von den Briten wurde sie ab 22.Juni 1945 als Truppentransporter eingesetzt. Dabei lief sie am 14.Oktober 1945 auf der Reise von Methil nach Hamburg auf eine Mine. Nach der Reparatur in Hamburg diente sie bis zur Übergabe an die Sowjetunion noch der Royal Navy als Wohnschiff Empire Tarne.

Am 21.Juni 1946 erhielt die Sowjetunion das Schiff und ließ es auf der Warnowwerft in Warnemünde reparieren und mit Eisverstärkung ausrüsten. In Sibir umbenannt, blieb sie noch bis 1963 an der Pazifikküste im Einsatz.

1963 wurde sie dann in Wladiwostok abgewrackt.

 

 

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