GROßER KURFÜRST ( 1899 - 1935 )
Reederei: Norddeutscher Lloyd
Werft: Schichau, Danzig
Tonnage: 13243 BRT
Stapellauf: 02.12.1899
Länge: 177,05m
Breite: 18,90m
Jungfernfahrt: 05.05.1900
Namen: Aeolus, City of Los Angeles
Der Doppelschraubendampfer wurde vom NDL bei Schichau in Auftrag gegeben. Benannt wurde das Schiff nach Friedrich Wilhelm dem Großen Kurfürsten, der Brandenburg von 1640 bis 1688 regierte.
Am 02.12.1899 erfolgte der Stapellauf und am 05.05.1900 begann sie ihre Jungfernfahrt von Bremen nach New York via Southampton.
Danach fuhr sie in der Zeit vom 7.November 1900 bis zum 17.Januar 1912 neunmal von Bremen nach Australien durch den Suezkanal. Auf dieser Route war der Große Kurfürst das größte Schiff. Des Weiteren fuhr sie in dieser Zeit von Bremen nach New York, Zentralamerika und Kanada.
Am 9.Oktober 1913 fing das britische Schiff Volturno der Royal Line mit 600 Auswanderern an Bord inmitten des Atlantiks Feuer. Der Große Kurfürst und 8 andere Schiffe ( u.a. Seydlitz – NDL, Carmania – Cunard ) kamen der Volturno zu Hilfe. 521 Menschen konnten gerettet werden und der Große Kurfürst nahm 105 davon an Bord.
Im Winter 1914/15 bekam das Schiff neue Kessel und konnte dadurch 16 Kn schnell fahren.
Am 11.Juli 1914 begann die letzte Überfahrt von Bremen nach New York wo sie am 21.Juli ankam. Dann nämlich wurde sie in Hoboken interniert. Am 6.April 1917 wurde sie von der US-Regierung beschlagnahmt und in Aeolus umbenannt. Bis zum 22.September 1919 diente sie als Truppentransporter für das United States Shipping Board. Als Aeolus brachte sie achtmal Truppen nach Frankreich.
Danach wurde sie an die Munson Line verkauft. Diese ließ in Baltimore die Passagierunterkünfte erneuern und Ölfeuerung einbauen. Aber beim Einbau starben am 10.September 1920 vier Männer während einer Explosion. Am 1.12. lief sie zu ihrer ersten Reise von New York nach Buenos Aires aus. Da der Südamerikaverkehr sank, wurde die Aeolus am 1.12.1921 von der Los Angeles Steam Ship Co. gechartert und im Juni 1922 in City of Los Angeles umbenannt. Ebenso gehörte die Ex-Friedrich der Große jetzt Huron und später City of Honolulu zur Flotte. Am 11.September 1922 startete sie zu einer Fahrt von LA nach Honolulu. Gekauft wurde sie am 17.9.1923 für $100,000 und von der Bethlehem Shipbuilding Corporation umgebaut. Sie bekam einen Swimmingpool und die Schornsteine wurden schwarz-weiß gemalt. Danach unternahm sie Pazifikrundfahrten und eine Südamerikarundfahrt.
Im Juni 1924 kam sie wieder in den Los Angeles – Hawaii Dienst, wo sie unter Hollywood Stars und Wirtschaftsleuten sehr beliebt war.
Am 1.Januar 1931 wurde die Los Angeles Steamship Co von der Matson Navigation Co gekauft und am 2.August 1932 wurde die City of Los Angeles aufgelegt.
Später fuhr sie nach San Diego und es gab Pläne für eine Südseekreuzfahrt. Sie startete am 12.Januar 1934 in LA und kam nach 12.000 Meilen am 24.Februar wieder zurück. Eine zweite Rundreise begann am 27.Juni 1934 in San Francisco und endete nach 13.020 Meilen am 13.August.
Während einer Ausstellung diente sie 1935 in San Diego als Kasino, Nachtclub und Hotel unter dem Namen „Show-Boat“.
Am 24.März 1937 fuhr sie von dort nach Osaka, wo sie am 29.April ankam. Hier wurde der ehemalige Große Kurfürst abgewrackt.