Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrtsgesellschaft

 

In Hamburg wurde am 4.November 1871 die Hamburg-südamerikanische Schifffahrtslinie von Repräsentanten der 11 mächtigsten Handelshäusern gegründet. Der Name Hamburg Süd wurde von der alten Telegrammadresse abgeleitet. Bei der konstituierenden Generalversammlung am 23 November 1871 wurden 5.000 Anteile zu einem nominellen Kurs von 250 Talern mit einem Gesamtwert von  3,75 Million Talern ausgegeben. Die Gründung war eine Reaktion auf den zunehmenden Auswandererstrom von Deutschland nach Südamerika. Es wurden Fahrten von Fahrten über Lissabon nach Bahia, Rio de Janeiro und Santos und später zum La Plata. Bald konzentrierte sie sich aber auch auf den Handel mit den südamerikanischen Staaten und machte sich damit schnell einen internationalen Namen. In Verbindung mit der Hamburg Amerika Linie wurden Passagiere und Fracht ab 1900 auch nach Zentralamerika und New York verschifft.

 

Die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg hatte verheerende Konsequenzen für die deutschen Reedereien. Als Wiedergutmachung mussten sämtliche Handelsschiffe an die Alliierten abgeliefert werden. Die Hamburg-Süd musste alle Schiffe abliefern und startete 1920 mit drei eigenen Segelschonern und versuchte die Lücken zu schließen, indem sie Schiffe von anderen Reedereien charterte. Dann wurden Dampfschiffe erworben und stufenweise die Flotte umgebaut. Dies waren unter anderem die Argentinien (5.745 BRT 10 Knoten ) und die Arcona II ( 27.560 BRT 20 Knoten ).

 

Die Goldenen Zwanziger bereiteten auch für die Hamburg-Süd den Boden für einen fulminanten Aufstieg und als am 14. Mai 1927 die Cap Arcona vom Stapel lief, stand die Gesellschaft bereits wirtschaftlich besser da als vor dem Ersten Weltkrieg. Im Jahre 1929 erreichte die Reederei einen Höhepunkt mit der Verschiffung von 57859 Passagieren. Vor Ausbruch des 2.Weltkrieges gehörten 56 Schiffe zur Reederei. 1942 wurde der 26jährige Rudolf August Oetker, alleiniger Erbe der Dr. August Oetker Firma ( Bielefeld ) in den Aufsichtsrat der Hamburg Süd gewählt.

 

Auf Grund der Potsdamer Verträge konnte erst ab 1951 wieder mit dem Fracht- und Passagierverkehr Richtung Südamerika begonnen werden. 1952 wurden alle Anteile der Firma durch die D. August Oetker Firma übernommen. 1956 wurde die Deutsche Levante-Linie übernommen und dadurch wurde nun auch der Betrieb auf das Mittelmeer ausgeweitet. Ab Mitte der 60er Jahre wurde die Flotte zum Frachtverkehr mit wenigen Passagieren umgebaut, denn nur so war es möglich gegen die Flugzeuge zu bestehen. Man fuhr nun mit Tankern und Kühlschiffen über die Ozeane.

 

1980 wurde ein regelmäßiger Frachtdienst von Europa zur Ostküste Südamerikas eingerichtet. 1990 wurde die Rotterdamer Zuid-Amerika Lijn (RZAL) und die britische Furness Withy Gruppe in Redhill (Großbritannien, Australien), dessen Teilnehmer königliche Post-Linien und Pacific Steam Navigation Company (PSNC) mit einschließen, übernommen. 1991 wurde die Laser Linien Ltd. erworben und damit kam es zu einer bemerkenswerten Verbesserung der Geschäftswege in die Karibischen Meere und zur Westküste von Südamerika.