MONTE CERVANTES( 1927 - 1930 )

Reederei: Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrtsgesellschaft

Werft: Blohm & Voss, Hamburg

Tonnage: 13913 BRT

Stapellauf: 25.08.1927

Länge: 152,50m

Breite: 20,00m

Jungfernfahrt: 07.01.1928

 

Die Monte Cervantes war das dritte Schiff der Monte-Klasse. Es besaß zwei Masten, zwei Schornsteine sowie eine Geschwindigkeit von 14Kn. An Bord fanden 1354 Passagiere in der Touristenklasse und 1138 Zwischendeckspassagiere platz.

Am 25. August 1927 lief die Monte Cervantes vom Stapel. Sie konnte am 3.Januar 1928 in Dienst gestellt werden. Vier Tage danach begann ihre Jungfernreise in Hamburg, die sie zu den Häfen am La Plata führte. Von den fünf Monte-Schiffen hatte die Monte Cervantes das Pech gepachtet, denn bereits auf der Probefahrt platzte ein Kochkessel.

Am 25.Juli befand sie sich auf den Weg nach Spitzbergen. An Bord befanden sich rund 1.500 Passagiere aus vielen Ländern Europas. Das Unglück ereignete sich in der Recherche Bucht des Belsunds von Spitzbergen. Zwar hatte die Monte Cervantes am Bug leichte Eisverstärkungen erhalten. Zeitweilig musste die Monte Cervantes die Fahrt gänzlich stoppen. In einem großen Bogen versuchte Kapitän Meyer die meilenweite Eisbarriere zu umfahren. Eingeschlossen in einer Treibeisfläche begann das Vorschiff bei einem versuchten Durchbruch sich zu senken. Das Schiff erlitt erhebliche Beschädigungen der Außenhaut durch das scharfkantige Eis. Mit Mühe erreichte sie Spitzbergen und ging dort vor Anker. Die Passagiere wurden tagsüber an Land gesetzt, während der zu Hilfe gerufene sowjetische Eisbrecher Krassin mit seinen Pumpen die Monte Cervantes schwimmfähig hielt und seine Besatzung in mehrtägiger Arbeit die Lecks abdichtete. Die Krassin begleitete die Monte Cervantes nach der Reparatur bis Hammerfest, wo sie vom Hochseeschlepper Seefalke übernommen und nach Hamburg geschleppt wurde.

Zwei Jahre nach ihrer Jungfernreise, am 22.Januar 1930, verließ die Monte Cervantes gegen Mittag die Bucht von Ushuaia / Feuerland, mit dem Ziel Pendegaia. An Bord befanden sich 1117 Passagiere und 330 Mann Besatzung. Der Weg führte durch schmale, aber sehr tiefe Kanäle, vorbei an hohen Bergen. Auf dieser Fahrt lief die Monte Cervantes nahe Ushuala (Les Eclaireus, Leuchtturm Beagle Kanal) auf einen bisher unbekannten Unterwasserfelsen auf und schlug leck. Bereits 55 Minuten nach dieser Grundberührung hatten alle Passagiere mit Hilfe von 30 Rettungsbooten das Schiff verlassen denn das Vorschiff begann rasch zu sinken, während sich das Heck mit den Propellern aus dem Wasser hob. Aber das Schiff sank nicht vollständig.

Am darauf folgenden Tag gelang es, das gesamte Gepäck der Passagiere von Bord zu bringen. 800 Passagiere übernahm der argentinische Transportdampfer Vincente Fidel Lopez. Drei Boote mit 150 Personen erreichten Ushuaia. Unterdessen wurde die Monte Cervantes vom Wind und starker Strömung zwischen eine Felsengruppe gerieben, wo der Kapitän sie mit dem Heck auf Grund setzte. Das Vorschiff schwamm frei im Wasser, sank aber allmählich immer tiefer. Am folgenden Tag versuchte die Vincente Fidel Lopez vergeblich die Monte Cervantes abzuschleppen. Am 24. Januar 1930 setzte sich die Monte Cervantes plötzlich in Bewegung und kenterte. Die restlichen noch an Bord gebliebenen Besatzungsmitglieder sprangen ins Wasser und wurden von einer Barkasse aufgenommen, nur der Kapitän konnte sich nicht mehr retten und ertrank im kenternden Schiff.

Versuche der italienischen Bergungsfirma Salvamar, das nach erfolgreicher Hebung im Juli 1954 notdürftig wieder schwimmfähig gemachte Wrack am 14.Oktober 1954 nach Ushuaia zu schleppen, missglückte, und die Monte Cervantes versank endgültig im tiefen Wasser des Beaglekanals.

 

 

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