BERLIN III ( 1925 - 1986 )
Reederei: Norddeutscher Lloyd
Werft: Bremer Vulkan
Tonnage: 15286 BRT
Stapellauf: 25.05.1925
Länge: 174,30m
Breite: 21,08m
Jungfernfahrt: 26.09.1925
Namen: Admiral Nakhimov
Die Berlin wurde vom Norddeutschen Lloyd bei der Vulkan-Werft in Bremen in Auftrag gegeben. Das Schiff besaß zwei Masten, zwei Schornsteine sowie eine Geschwindigkeit von 16,5Kn. An Bord fanden 220 Passagiere Erster, 284 Zweiter und 618 Dritter Klasse platz. Ihr Stapellauf erfolgte am 25. Mai 1925.
Die Berlin brach am 26. September 1925 zu ihrer Jungfernfahrt von Bremerhaven über Southampton nach New York auf.
Die Berlin sollte bis 1938 fast ununterbrochen ihren Dienst auf dem Nordatlantik leisten. Am 13. November 1928 nimmt sie 23 Überlebende des in einem Sturm am Vortag gesunkenen britischen Passagierschiffes Vestris (Lampert & Hold) auf.
Ab 1934 setzte man sie immer wieder auch als KdF-Kreuzfahrtschiff für die deutsche Arbeiterschaft ein. Im Oktober 1938 endete ihr Transatlantikservice und das Schiff wurde in Bremerhaven aufgelegt. Im Mai des folgenden Jahres unternahm sie noch einmal zwei KdF-Kreuzfahrten, bevor sie erneut aufgelegt wurde.
Am 16. Juli 1939, die Berlin befand sich vor Swinemünde, explodierte einer ihrer Kessel, wobei 19 Menschen den Tod fanden. Das Schiff selbst erlitt großen Schaden und wurde zu Blohm und Voss nach Hamburg geschleppt und repariert, wobei bereits der Umbau zu einem Hospitalschiff begann. Am 23. August 1939 waren diese Arbeiten abgeschlossen und die Berlin trat ihren Dienst unter dem Namen Lazarettschiff A in der Kriegsmarine an. Die Berlin kam vor allem vor der Küste Norwegens zum Einsatz und transportierte verwundete und tote Soldaten zurück nach Deutschland.
Die Berlin beteiligte sich zusammen mit vielen anderen Schiffen an der Evakuierung von Millionen von Menschen aus dem deutschen Osten in die Westgebiete. Am 31. Januar 1945 lief die Berlin vor Swinemünde auf eine Mine und ging in relativ flachem Wasser unter. Bis 5. Februar wurden alle brauchbaren Teile demontiert und der gesunkene Liner schließlich aufgegeben.
Ab dem 9. Mai 1945 kapitulierte Hitler-Deutschlands und der Zweite Weltkrieg endete in Europa.
1948 ließen die Sowjetunion das Wrack der Berlin heben. Am 3. September 1951 traf es auf der Warnow-Werft in Warnemünde ein. Am 2. Mai 1957 wurde das Schiff unter dem neuen Namen "Admiral Nakhimov" offiziell der Sowjetunion übergeben. In den folgenden knapp 30 Jahren wurde die Admiral Nakhimov fast ausschließlich auf der Linie Odessa - Batum mit Stopps in den Schwarzmeerhäfen Sewastopol, Jalta, Noworossijsk, Sotschi und Suchumi eingesetzt. Einige wenige Male unternahm sie auch Reisen nach Kuba.
1977 erfolgte der letzte Registereintrag des Schiffes für die Black Sea Shipping Co.
Am 31. August 1986 gegen 23.30 Uhr kollidierte die Admiral Nakhimov ungefähr acht Seemeilen vor Noworossijsk mit dem sowjetischen Frachter Pjotr Wassev. An Bord befanden sich zu dieser Zeit 888 Passagiere sowie 346 Mann Besatzung. Innerhalb von nur 15 Minuten ging die Ex-Berlin unter und riss insgesamt 398 Menschen mit sich in den Tod. Insgesamt 79 Leichen konnten geborgen werden. Der Untergang der Admiral Nakhimov war das schwerste Schiffsunglück in der Sowjetunion in Friedenszeiten. Das Wrack liegt heute noch in den relativ seichten Küstengewässern vor Noworossijsk in ungefähr 43 Metern Tiefe.