Pünktlich um 13.30Uhr begann mein gebuchter Halbtagesausflug ins 50km entfernte Bahcisaray (auch Bachtschyssaraj), der ehemaligen Hauptstadt des Krimtatarischen Staates. Die Fahrt führte durch verschiedene Landschaften und Weinbaugebiete, Ackerwirtschaft und kleine Dörfer prägten das Bild der Strecke. In Inkerman befinden sich Höhlenfestungen und ein 1850 gegründetes russisch-orthodoxes Kloster.
Um 15Uhr erreichten wir den Khanspalast. Im 15. Jahrhundert entstand am Steilufer des Suruk-Su Flusses die mittelalterliche Stadt. 1503 lief der Khan Mengli-Girei den prachtvollen Palast mit Moschee erbauen. Es erinnert mich an Istanbul. Vor dem Eingang verkaufen Frauen aus dem Dorf das zuckersüße Gebäck Baklava, welches ich spontan probiere.
Durch das Tor gelangten wir in den breiten Innenhof. Eine Infotafel erklärte die wichtigsten Gebäude.
Unser Rundgang startete beim Haupteingang durch welchen man direkt in das Botschafterhöfchen gelangt. Durch das Portal der Eisentüren oder auch Portal Alevizes genannt, kamen wir in den Saal des Diwans (Rat und Gerichte). Hier wurden in der Vergangenheit die wichtigsten staatlichen Angelegenheiten besprochen.
Als nächstes gelangt man in die Sommerlaube, die einen angenehmen Kontrast zum dunklen Saal des Diwans bildet. In der Mitte des Raumes befindet sich ein Marmorspringbrunnen und die bunt verglasten Fenster erlauben einen Blick hinaus ins Grüne.
Anschließend kommt man in einen kleinen Hof mit zwei Springbrunnen. Der Goldspringbrunnen (Mazgub) wurde 1733 unter dem Khan Kaplan Girej errichtet.
Weltberühmt wurde jedoch der 2. Springbrunnen, der den Namen Springbrunnen der Tränen (selsebil) trägt und der von der Liebe des Khans Krim-Girejs zur Dilare Biketsch erzählt. Der Dichter Alexander Puschkin verewigte dies in seinem Gedicht "Bachtschissarai-Springbrunnen". Die Tropfen des Wassers fallen noch heute auf zwei Rosen, wie im Gedicht geschrieben. Es wird erzählt, dass nur aus diesem Grund dieses Bauwerk vor der Zerstörung bewahrt wurde.
Durch einen kleinen begrünten Innenhof gehen wir zum Haremsgebäude.
Von den ursprünglich vier Gebäuden blieb nur eines erhalten. Das erste Zimmer ist das Büfettzimmer und im zweiten ist der Innenraum eines Wohnzimmers dargestellt.
Das Wohngebäude des Khans...
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